Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Qualität der Demonstrationsbauten kann im Vergleich mit „Standardgebäuden“ als weit überdurchschnittlich bezeichnet werden. Dies betrifft sowohl die gesamthafte Beurteilung der realisierten Bauwerke, als auch die Rückmeldungen aus den Befragungen der NutzerInnen und das Energieverbrauchsmonitoring. Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass mit wenigen Ausnahmen im energetischen Bereich praktisch alle Demonstrationsbauten Abweichungen gegenüber den Planvorstellungen und Zielwerten in Kauf nehmen mussten. Diese sind in vielen Fällen durch von den Berechnungsergebnissen und –annahmen abweichende Nutzungsdichten und/oder durch thermisch überhöhte Anforderungen bei der Innenraumtemperatur erklärbar. Im geringeren Ausmaß handelt es sich dabei um Ausführungsmängel, welche in der Regel im Zuge der Inbetriebnahme korrigiert werden können. Dabei helfen sowohl das Verbrauchsmonitoring, als auch die Befragung der NutzerInnen zu ihrer Zufriedenheit.

Als entscheidende Komponente für den Erfolg besonders energieeffizienter und damit innovativer Gebäude konnte im Rahmen des Monitorings die Betriebsführung und damit vor allem auch eine fachgerechte und permanente Betreuung des Gebäudes allgemein und der technischen Anlagen speziell identifiziert werden. Das Monitoring zeigt deutlich auf, dass Planungs- und Umsetzungprozess bei den Gebäuden im Vergleich zu früheren Pilotbauten deutlich verbessert wurde und daraus deutlich bessere Ergebnisse in einer gesamthaften, holistischen Beurteilung resultieren. Sämtliche Demonstrationsbauten, bei denen frühzeitig mit Qualitätssicherungssystemen wie jenes der ÖGNB gearbeitet wurde, konnten vom Erstentwurf über die Planung bis hin zur Ausführung gesamthaft optimiert werden. Ihre messbare und nachweisliche Qualität unterscheidet sich in vielen Fällen „nur mehr“ durch die am Standort anzutreffenden Rahmenbedingungen oder bei Bestandsobjekten durch ihre tatsächlichen Adaptierbarkeit (Barrierefreiheit; thermische Standards). Die im Rahmen der Leitprojekte durchgeführten Sanierungsprojekte erreichen durchwegs hochwertige Qualitäten, die anderswo im Neubau anzutreffen sind: Diese Entwicklung ist erfreulich, stellt doch die Sanierung von Gebäuden mit Hinblick auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung die eigentliche und schon vielfach zitierte Hauptaufgabe dar.

Zurück zur Betriebsführung: Das Monitoring der Demonstrationsbauten hat gezeigt, dass eine hochwertige Betriebsführung bei hocheffizienten Objekten entscheidend für das Erreichen der Qualitätsziele (bis hin zur Plusenergiebilanz) ist. Ist eine derartige Betriebsführung nicht vorhanden, dann können nur sehr eingeschränkt die laufend notwendigen Optimierungsschritte geleistet werden. Damit unterscheiden sich aber energetische und gesamthaft optimierte Gebäude nicht von Standardbauten: Auch wenig optimierte Gebäude brauchen eine effiziente Betriebsführung, damit sie einigermaßen funktionieren können. Effiziente Gebäude wie jene aus Haus der Zukunft PLUS können im Unterschied zu Standardbauten weniger Energie verbrauchen bei gleichzeitig höherem Komfort. Die logische Konsequenz für künftige Projekte könnte darin bestehen, dass zumindest für die ersten zwei, drei Betriebsjahre eine hochwertige Betriebsführung in die Erstinvestitionen eingeplant werden sollte. Dadurch könnte eine geordnete Inbetriebnahme auf hohem Niveau gewährleistet werden und ein wichtiges Missing Link zwischen Erstkonzeption, hochwertiger Planung und Umsetzung und dem von manchen nach wie vor eher „magisch empfundenen“ Gebäudebetrieb definiert werden. In den Aufgabenbereich der Betriebsführung würde naturgemäß auch die begleitende Evaluierung und das Verbrauchs- und Komfortmonitoring fallen.

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