Energiemonitoring
Die Gebäudetechnik bestimmt bei hochenergieeffizienten und Plusenergiegebäuden – wie sie im Rahmen des Forschungsprojekts analysiert wurden – maßgeblich die funktionale und energetische Performance. Entsprechend anspruchsvoll ist das Qualitätsmanagement im zeitlichen Verlauf, von der Planung, Ausführung, Inbetriebnahme und Abnahme der einzelnen Gewerke bis zur späteren Betriebsführung der Gebäude. Während die angestrebten Funktionalitäten der Gebäudetechnik in der Planung und bei der Simulation sehr genau spezifiziert werden, kommt es meist zu Qualitätsdefiziten bei der Inbetriebnahme und im Gebäudebetrieb mit resultierenden Funktions- und Komforteinschränkungen sowie erhöhten Energiekosten. Schon die Inbetriebnahme ist aufwendiger und eine Abnahme der komplexeren Technik ist im Detail oft nur schwer möglich.
Nur mit Hilfe eines darauf abgestimmten Monitoring-Systems und entsprechender Kenntnis der Gebäudedynamik bezüglich Energie und Komfort (Simulationsverläufe) lässt sich die Informationslücke zwischen Planung und Betrieb schließen, wie bei einigen der untersuchten Projekte gezeigt werden konnte. Das Facility Management bzw. die Betriebsführung – sofern ein solches vorhanden ist – kann das Monitoring-System im laufenden Betrieb nutzen, um das Gebäude weiter im optimalen Bereich zu betreiben, die Kosten zu minimieren oder die Erträge von Erzeugungsanlagen zu maximieren.
Im Rahmen des Energieverbrauchsmonitorings liegen zum Projektabschluss letztlich für sieben der insgesamt 16 bearbeiteten Projekte bereits Daten vor. Dabei handelt es sich um das Bezirksgericht Bruck an der Mur, das Finanzamt Bruck an der Mur, das Technologiezentrum aspern IQ, den Cree Life Cycle Tower LCT One, das Verwaltungsgebäude der Windkraft Simonsfeld AG, die Wohnhaussanierung ROOFJET Wißgrillgasse und die Plusenergiesanierung Johann-Böhm-Straße Kapfenberg. Die hier gemachten Aussagen sind als erste generelle Erkenntnisse zu interpretieren; bei manchen Objekten dauern die Messprogramme noch an bzw. konnte aufgrund der Fertigstellungszeiträume erst relative kurze Messreihen durchgeführt.
Für die Projekte TU Wien Getreidemarkt und TU Innsbruck wurden die Messprogramme zwar im Herbst/Winter 2014 bereits gestartet, die Messdauer ist aber noch deutlich zu kurz um halbwegs brauchbare Daten daraus ableiten zu können. Gleiches gilt für die Sanierungsprojekte Kaiserstraße und Eberlgasse, den Büroneubau oh456 und den Plusenergieverbund Reininghaus Süd: Auch hier liegen noch keine hinreichend langen Messreihen vor. Das Projekt Passivhaussanierung Kierling wurde erst sehr spät ins Monitoringprojekt aufgenommen und konnte deshalb beim Energieverbrauchsmonitoring nicht berücksichtigt werden und bei den Projekten David’s Corner und Kolpinghaus Salzburg ist die Fertigstellung noch nicht erfolgt.