Energiemonitoring

  • Setzt nahtlos das bisherige Monitoring fort .
  • Sämtliche Verbräuche und Erträge werden erfasst, dokumentiert und ausgewertet.
  • Die Einhaltung der Komfortparameter wird analysiert.
  • Konsolidierte Jahresenergiebilanzen (klimabereinigt).
  • Grundsätzlich: So tiefgehend wie möglich einzelne Systeme erfassen und beurteilen.

Die Verbrauchserfassung dient der Überprüfung der Planungsziele, dem Kosten-controlling und kann dazu genutzt werden, eventuelle Mängel, etwa an den technischen Systemen, aufzuspüren und ggf. zu beseitigen. Des Weiteren kann durch eine genaue Kenntnis der Verbräuche das Nutzerverhalten (der Umgang mit Energie) hinterfragt und angepasst werden.

Je nach Gebäudetyp und ob Neubau oder Sanierung sind unterschiedliche Mindestdaten zu erfassen, um aussagekräftige Messergebnisse zu erhalten, anhand derer Rückschlüsse auf die Qualität des Gebäudes sowie den optimalen Betrieb gezogen werden können.
Die Beurteilung energetischer Qualität erfordert eine detaillierte Betrachtung im zeitlichen Verlauf. Eine detaillierte Projektberechnung (z.B. mittels PHPP) ist für alle Projekte jedenfalls erforderlich. Ein Energieausweis ist für eine detaillierte Systemanalyse und Optimierung der Gebäudeperformance mit begleitendem Energiemonitoring in der Regel nicht ausreichend. Eine Anpassung der Berechnung an die maßgeblichen, bekannten bzw. erhobenen Parameter wie Außen- und Innenraumklima ist jedenfalls erforderlich.

Vom Projektteam monitorPLUS wurde gemeinsam mit den Leitprojekten (und ihren beauftragten Unternehmen/Instituten) zu Projektbeginn die Definition von qualitativen und technischen Mindesterfordernissen für das Energiemonitoring erstellt. Die Messdatenerfassung sowie –auswertung erfolgte dabei kontinuierlich über mindestens ein Betriebsjahr. Dieser Mindeststandard gilt für alle Projekte und kann aber hinsichtlich der Messtiefe (z.B. Erfassung von Einzelverbrauchern) und des Messumfangs (z.B. Echtzeitsimulation des Energieverbrauchs im Internet / in GIS-Systemen) von einzelnen Projekten übertroffen werden.
Für einzelne Messstellen wurden in Fortführung der bisherigen Begleituntersuchungen der Demonstrationsbauten folgende Genauigkeiten angestrebt:

• Temperaturfühler: +/- 0,2°C
• Feuchtefühler: +/- 3%
• Wärmemengenzähler: +/- 8%
• Volumenstromzähler: +/- 5%
• Stromzähler: +/- 2%
• Pyranometer: +/- 8%

Eine der Mindestanforderungen bestand auch darin, dass alle Messstellen auf einen Datenlogger zusammengeführt und im 15 Minuten-Intervall als Mittelwert bzw. als Summe gespeichert werden sollten. Die Datenauslesung erfolgte im Optimalfall automatisch über Webanbindung (oder Modem) in Tagesintervallen während des Testzeitraums von ca. 1 Monat, dann zumindest wöchentlich. Zusätzlich erfolgte eine automatische Überprüfung der Messwerte auf Einhaltung von Wertebereichen.
Für die Beurteilung des Komforts liegen geeignete quantitative und qualitative Methoden vor wie z.B. die Berechnung von PMV und PPD als wesentliches Beurteilungskriterium für Komfort und (Innenraum-)Qualität.

Exemplarisches Messkonzept

  1. Messung Lüftung (jeweils pro Lüftungseinheit)
    Wärmezähler Vorheizregister
    Temperaturfühler FOL, AUL, ZUL, ABL
    Relative Luftfeuchtigkeitsfühler FOL, AUL, ZUL, ABL
    Druckfühler FOL, AUL, ZUL, ABL
    Luftgeschwindigkeit ZUL, ABL
    Temperatur Aufstellungsraum
    CO²-Gehalt ABL-Zimmer
    Stromzähler Lüftungsanlage
  2. Heizung / Warmwasser
    Wärmezähler Heizung Nutzeinheiten (Verteiler)
    Wärmezähler Warmwasserladung primärseitig
    Wärmezähler Warmwasserzirkulation
    Warmwasserspeichertemperaturen oben/unten
    Temperatur Technikraum
    Stromzähler für Umwälzpumpen
  3. Wasser
    Kaltwasserzähler Gesamt
    Kaltwasserzähler Zentrale Nutzungen
    Kaltwasserzähler Anspeisung Warmwasser
    Warmwasserzähler für zentrale Nutzungen
  4. Strom
    Beleuchtung Allgemein
    Nutzeinheiten Gesamt
    Aufzug
    Zentrale Nutzungen
  5. Nutzeinheiten (exemplarisch nach Typologie Gebäude)
    Datenlogger für Raumtemperatur und Raumfeuchte
  6. Klimabereinigung
    Außentemperatur
    Strahlung
    Ggf. auch Luftfeuchtigkeit
  7. Erträge (abhängig von der jeweiligen Ausstattung)
    Photovoltaik (Erträge in der Regel auf Basis Wechselrichter, _ Messung Einspeisung ins Netz)
    Thermische Solarkollektoren – Beitrag für zentrale
    Wärmeversorgung
    BHKW / Kraft-Wärme-Kopplung (in der Regel Teil des Anlagenkonzepts)
  8. Periodische Auswertung – Messberichte
    Halbjährliche Messberichte
    Periodische Lieferung der Daten und Ergebnisse an monitorPLUS
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